Terrassendielen verlegen: Infos im Ratgeber vom Holzhandel

Eine Terrasse wird an den schönen Tagen des Jahres oft zum Zentrum des häuslichen Lebens. Ob Sie bei einer Tasse Kaffee die ersten Sonnenstrahlen genießen, Mittags ein Sonnenbad oder am Abend den Grill anwerfen für Familie und Freunde: Die Terrasse aus Holz oder WPC bildet dafür den passenden Rahmen. Wenn Sie eine neue Terrasse bauen möchten und sich fragen, ob dieses Projekt auch für einen versierten Heimwerker geeignet ist, haben wir gute Neuigkeiten für Sie: Terrassendielen lassen sich sehr gut selbst verlegen! Um Ihnen einen Eindruck davon zu verschaffen, was auf Sie zukäme, haben wir in unserem Ratgeber die zentralen Schritte und Vorbereitungsarbeiten skizziert. Die letzte Detailtiefe würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, aber unsere Gartenberater füllen auf Wunsch gerne die Lücken und unterstützen Sie mit Rat und Tat.

Unsere Themen

Holz- und WPC Dielen verlegen: zuerst den Untergrund vorbereiten

Montage der Unterkonstruktion

Terrassendielen verlegen: Abstand & Gefälle

Befestigung der Terrassendielen: sichtbar verschraubt oder unsichtbare Clips?

Möchten Sie Terrassendielen verlegen, ist der Untergrund von zentraler Bedeutung. Wenn dieser nicht ausreichend tragfähig ist, kann die gesamte Terrassenkonstruktion Schaden nehmen. Wenn Sie etwa eine Terrasse über einem gewachsenen Boden verlegen möchten, muss dieser ausreichend druckstabil präpariert werden. Wichtig ist aber auch, dass Feuchtigkeit gut versickern kann. Hierzu wird eine große Schicht Erdreich entfernt (knapp 30 cm oder sogar mehr für eine ausreichende Sickerschicht) und durch Kies oder Schotter ersetzt. Anschließend verdichten Sie den Untergrund – hier eignet sich ideal eine Rüttelplatte. Die Verdichtung verhindert, dass die Terrasse absackt. Ein Wurzelvlies verhindert, dass Unkraut durch die Fugen der Terrasse hervorwächst. Nun benötigen Sie Auflagepunkte für die Unterkonstruktionsprofile – ein direkter Erdkontakt könnte zu Schäden durch Feuchtigkeit führen. Legen Sie genug Auflagepunkte an, damit sich das Gewicht der Terrasse gut verteilt! Auf die Unterkonstruktion kommen schließlich noch Stelzfüße. Diese vergrößern abermals den Abstand von Terrassenbelag und Untergrund für eine optimale Belüftung und erlauben durch ihre flexible Höhe Korrekturen bei der Unterkonstruktion.

Besonders einfach ist die Terrassenverlegung über einem festen und weitgehend ebenen Grund aus Stein oder Beton. Hier entfallen die oben angeführten Arbeiten – eventuell kann aber ein Unkrautvlies auch hier sinnvoll sein. Ansonsten können Sie die Unterkonstruktion direkt über vorher ausgelegten Terrassenpads verlegen. Wenn die Terrasse höher liegen soll, können Sie zusätzlich verstellbare Terrassenfüße verwenden.

Die Unterkonstruktionsprofile bestehen entweder aus Holzbalken, WPC oder aus Aluminium. Welches Material verwendet wird, richtet sich nach dem Terrassenbelag darüber. Dauerhaftigkeit bzw. Langlebigkeit, aber auch Quell- und Schwindverhalten von Terrassenmaterial und Unterkonstruktionsprofilen sollten zueinander passen. Eine kürzere Lebensdauer der Unterkonstruktion erfordert einen mühsamen Austausch inklusive Demontage der Profile darüber. Eine sehr hochwertige Unterkonstruktion und ein mäßig dauerhaftes Terrassenholz sind nicht wirtschaftlich. Ausnahme: Eine Unterkonstruktion aus Aluminium lässt sich sehr gut wiederverwenden und bietet gleichzeitig durch ihre Korrosionsbeständigkeit eine exzellente Langlebigkeit. Die Unterkonstruktion kann am Untergrund verschraubt werden. Dies ist aber kein Muss, da die gesamte Konstruktion aus Unterkonstruktionsprofilen und quer darüber verlegten Terrassendielen durch ihr Gewicht sehr stabil ist.

Der Abstand zwischen den Unterkonstruktionsprofilen und den Terrassendielen darüber richtet sich nach dem verwendeten Terrassenbelag. Wie hart ist das Holz, wie dick die Dielen, wie spröde? Und bei WPC: Sind es Hohlkammerdielen oder massives WPC? Thermoholz ist ausgesprochen dauerhaft, aber durch die Hitzebehandlung auch spröde, weshalb es kürzere Abstände braucht. In aller Regel liegt der Abstand der Unterkonstruktionselemente – jeweils von der Mitte gemessen – bei 40 cm bis 60 cm. Zwischen Terrassenbelag und Unterkonstruktion können Distanzhalter empfehlenswert sein: So wird bei Holzdielen verhindert, dass sich Feuchtigkeit im Zwischenraum festsetzt und die Dielen knarren, wenn Holz direkt auf Holz liegt.

Feuchtigkeit muss von der Terrasse gut ablaufen können. Dies schützt das Material, aber auch vor dem Ausrutschen auf stehenden Pfützen. Deshalb braucht es ein Gefälle von knapp 2 Prozent, natürlich vom Gebäude wegführend und idealerweise in Längsrichtung der Terrassendielen.

Holz und auch WPC „arbeiten“, sprich: sie können sich ausdehnen durch Feuchtigkeitsaufnahme und wieder zusammenziehen bei Trockenheit und Hitze. Dieses Quellen und Schwinden muss optimalen Spielraum bekommen, denn es entstehen hierbei große Kräfte. Wichtig ist zum Beispiel ein ausreichender Abstand bei den Fugen. Selbst bei maximaler Ausdehnung sollten noch 4 mm Fugenabstand verbleiben. Thermoholz kommt mit weniger Abstand aus, da die Feuchtigkeitsaufnahme stark reduziert ist. Wichtig zu beachten: Holzdielen dehnen sich vor allem zur Seite aus, WPC hingegen in Längsrichtung – mit den entsprechenden Konsequenzen für den optimalen Fugenabstand.

Für die Verlegung Ihrer Terrassendielen gibt es die Möglichkeit der Verschraubung von oben und verdeckter Clipverbindungen, welche eine besonders harmonische Terrassenoberfläche ermöglichen. Welche Variante Sie für Ihre Terrasse nutzen können, hängt vom jeweiligen Terrassenmaterial ab! Stark quellende und schwindende Terrassenhölzer wie z.B. Bangkirai müssen fest verschraubt werden.